Ein Stück von Reto Finger.
Premiere: 22. Januar 2016, Hittisau A
Danielle Fend-Strahm · Regie | Joan Clevillé · Choreographie | Claudia Sutter, Ramona Suresh, Kristine Walther, Tobias Fend, Stefan Pohl, Rudi Widerhofer · Schauspiel | Eve Ganneau · Tanz | Florian Wagner · Musik | Matthias Strahm · Kostüme
« (…) Café Fuerte sucht nicht einfach nach dem Außergewöhnlichen, das Ensemble arbeitet nach durchdachten Konzepten. (…) Strahms Inszenierung setzt nicht auf eine Botschaft, sondern aufs Miterleben.» — Christa Dietrich, Vorarlberger Nachrichten, 22. Januar 2016
Was jahrelang unausgesprochen und verdrängt war, soll nicht an die Oberfläche kommen. Auch wenn Hanna, die jetzt erwachsen ist, das nicht mehr aushält.
«Fremdes tut nicht gut in schwierigen Zeiten!» — sagt der Pfarrer, der will, dass alles so bleibt, wie es ist. Das wollen auch die anderen alten Herren im kleinen Bergdorf. Was jahrelang unausgesprochen und verdrängt war, soll nicht an die Oberfläche kommen. Auch wenn Hanna, die jetzt erwachsen ist, das nicht mehr aushält. Doch dann kommt ein junger Mann aus der Stadt, der sie gut versteht, und die Mauer des Schweigens beginnt zu bröckeln.
«Kaltes Land» erzählt in einer kargen, poetischen Sprache und mit Figuren von hoher Intensität davon, wie es ist, wenn das aufgezwängte Korsett nicht mehr passt. Und wie es ist, wenn der Aufbruch misslingen muss, weil man nichts als die eigene Welt kennt.
« (…) Das Stück des Schweizer Dramatikers Reto Finger erzählt in einer äußerst kargen und ausdrucksstarken Sprache von Kälte, Enge, Zwängen, Verletzungen und Tod. Danielle Strahms Inszenierung wird dem Text absolut gerecht. Ihre Figuren, ihre Szenengestaltung sind Abbilder dieser Kargheit und damit so eindrucksvoll, dass jedes Wort, jeder Blick, jede Bewegung trifft — mitten ins Herz, tief in die Magengrube. (…) Claudia Sutter beeindruckt als Hanna, ganz ehrlich, unprätentiös mit großer Strahlkraft. Ihr zur Seite steht die Tänzerin Eve Ganneau, die, choreographiert von Joan Clevillé, die Befindlichkeit dieser zutiefst verletzten jungen Frau mit jeder Bewegung bestechend zum Ausdruck bringt. Im Schnee zu tanzen, sich zu bewegen, mit dieser Mühelosigkeit und Eleganz, ist einfach bravourös. (…) Die Musik, komponiert und gespielt von Florian Wagner, ist ein weiteres wunderbares Element dieses beeindruckenden Abends. (…) Das sollte man nicht versäumen.» — Dagmar Ullmann-Bautz, Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft, 23. Januar 2016
« (…) Die Appenzellerin Claudia Sutter und die französische Tänzerin Eve Ganneau bilden ein kongeniales Doppel. (…) Florian Wagner macht mit seinem Hackbrett (…) aus dem Älplersagen und Familiengeschichte durchwobenen Drama eine zauberhaft schöne Szenerie, die wunderbar zur reduzierten Regie von Danielle Strahm passt. (…) Auf jeden Fall lohnt es sich, auch im Winter ‹öbere z’fahre› — hinaufzufahren, wie man im Appenzellerland zum Viehauftrieb sagt.» — Barbara Camenzind, Neue Vorarlberger Tageszeitung, 26. Januar 2016